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Gutes beWirken: Wie ein Startup die Bildung revolutioniert!

Die Entstehung eines modernen Konzepts zur Projektentwicklung in Schulen.

Als sich anfangs zwei Menschen auf den Weg machten ganz konkret bei sich vor Ort Jugendbeteiligung neu zu denken oder überhaupt anzustoßen, wurden viele Formate und Angebote ausprobiert. Das meiste kratzte nur an der Oberfläche und erreichte nicht die gewünschten Ziele: Jugendlichen die Perspektive ermöglichen, ihr eigenes Lebensumfeld selbstbestimmt zu gestalten! Jugendlichen eine Chance zur Umsetzung eigener Ideen geben! Eine aktive Beteiligung ermöglichen!

Mit der Zeit schärfte sich der Blick. Es war schnell klar, dass Jugendliche zuerst die benötigten Kompetenzen aufbauen müssen, um partizipieren zu können. So entwickelte sich nach und nach ein Konzept.

Das Konzept zur Umsetzung dieser Vision hat bereits im Jahre 2014 seine ersten Grundzüge angenommen und wird seitdem stetig weiterentwickelt. Es umfasst eine Einordnung in bestehende Systematiken der Jugendbeteiligung wie die Beteiligungstreppe und die Fünf Phasen der Beteiligung (Siehe Richard Schröder und Waldemar Stange) sowie ein selbstentwickeltes Teilkompetenzmodell in vier Phasen – Perspektivwechsel, Ideen, Handeln und Wissen. Mit Hilfe des Konzepts werden Jugendliche auf ihrem Weg zu eigenen Projekten und Erfolgserlebnissen begleitet – egal ob sie ein Festival organisieren, eine Sport AG gründen oder im Tierschutz aktiv werden wollen, alles ist möglich. Das Konzept nutzt im Prozess Kreativtechniken und den Design Thinking Ansatz. Das Konzept wurde schon mehrmals vorgestellt und diskutiert, z. B .beim beWirken Bildungsfestival.

Phase 1: Perspektivwechsel

Die Phase des Perspektivwechsels dient der Aktivierung der Jugendlichen. Sie zielt darauf ab, den Jugendlichen Lust auf Engagement zu machen und unterstützt sie, ihre Rolle in der Gesellschaft wahrzunehmen. Um diese Erfahrung möglichst vielen Jugendlichen zu ermöglichen, findet die Umsetzung dieser Phase v.a. in Form von Schulworkshops statt. Während den meist 2-3 stündigen Workshops erleben die Jugendlichen durch aktive Methoden ihre Lebensumwelt auf andere Art wahrzunehmen. Dabei können sie ihren bisherigen Erfahrungsschatz einbringen. Sie erkennen zum Beispiel welche Beteiligungsmöglichkeiten sie bereits nutzen, oder auch wo sie selbst gerne noch etwas ändern würden.

Phase 2: Ideen

Die Ideenphase gibt den Jugendlichen die Möglichkeit ihre eigenen Vorstellungen, Wünsche und Bedürfnisse bzgl. ihrer Lebenswelt zu erkunden und zu formulieren. Abgeleitet von ihren eigenen Interessen, Leidenschaften und dem vorhandenen Problembewusstsein entwickeln die Jugendlichen ihr Projektthema selbst. Mit Hilfe von Kreativmethoden, wie zum Beispiel Design Thinking (kreativer Ansatz um Idee zu kreieren), erweitern sie ihr Verständnis zum gewählten Thema und entwickeln daraus anschließend Ideen. Dabei ist es wichtig den Jugendlichen die Chance zu bieten unabhängig von möglichen Erwartungshaltungen Erwachsener wie Eltern, Lehrer*innen oder Politiker*innen ihre Ideen zu erkunden. Dafür gilt es auch eigene Denkbarrieren zu überwinden, sich kreativ auszuleben und „Undenkbares“ vorzustellen. Zudem lernen sie sich dabei gegenseitig (neu) kennen und können über geteilte Interessen neue Freundschaften über ihre Cliquen hinaus knüpfen. Durch Methoden des Projektmanagements und professionelle Unterstützung werden die entstandenen Ideen dann zu Projekten geformt und nächste mögliche Schritte festgelegt.

Phase 3: Handeln

In dieser Phase steht die Umsetzung des eigenen Projekts selbstorganisiert durch die Jugendlichen im Mittelpunkt. Durch das handlungsorientierte Lernen schulen die Jugendlichen ihre sozialen und unternehmerischen Kompetenzen. Meilensteine, Aufgabenverteilung, Rollenklärung aber auch Fragen zur Finanzierung und Öffentlichkeitsarbeit stehen dabei im Mittelpunkt. Dabei entscheiden die Jugendlichen, was sie für machbar und sinnvoll halten. Sie werden dabei zu Expert*innen ihrer eigenen Projekte. Durch den Austausch unter den Projektgruppen lernen sie zudem konstruktives Feedback zu geben und nehmen. Hierzu wird ihnen durch Anfangs- und Abschlussveranstaltung sowie regelmäßige Workshops eine Struktur an die Hand gegeben, um mögliche Motivationslöcher zu durchbrechen. Die Teilnehmenden können in dieser Phase ihre Fähigkeiten einsetzen, erweitern und neue ausprobieren. Dabei folgen sie ihren eigenen Vorstellungen und werden von Mentor*innen begleitet. Dadurch entsteht ein Raum für die Jugendlichen, der so frei und offen wie möglich und so geschützt wie nötig ist.

Phase 4: Wissen

Während der Planung und Umsetzung der Projekte wird häufig zusätzliches Know-How gebraucht und es tauchen an verschiedensten Ecken neue Fragen auf. Was ist eigentlich dieses Gema? Wie kann ich die Presse auf meine Idee aufmerksam machen? Oder wer kann mich bei meinem Projekt unterstützen? Hierdurch werden Neugier und die intrinsische Lernbereitschaft gefördert. Das Wissen wird mit Hilfe von inhaltlichen Workshops, Tipps und Tricks der Mentor*innen und Input auf einer digitalen Plattform für die Jugendlichen bereitgestellt. Das bedeutet, das jeweilige Wissen kann angeknüpft an die Bedürfnisse der Teilnehmenden und dem Stand ihres Projekts von ihnen angefragt und abgerufen werden. Das selbststrukturierte und auf eigenen Problemen basierte Lernen grenzt sich stark von theoretischem Wissen ohne Anknüpfungspunkte zur Lebenswelt der Jugendlichen ab. Anstatt den Jugendlichen bereits vor den Projekten alles – in den Augen der organisierenden Erwachsenden – Nötige zu vermitteln, wird in dieser Wissensphase daraufgesetzt, dass die Jugendlichen zu geeigneter Zeit selbst entscheiden können, welches Wissen ihnen für die Umsetzung ihres Projekts fehlt. Dadurch wird die Handlungsfähigkeit der Jugendlichen gezielt unterstützt.

Insgesamt ist es uns bei beWirken also wichtig, Jugendliche möglichst bei der Planung, Problemdefinition, Lösungsfindung und Ideensammlung sowie der Umsetzung durchgehend zu beteiligen und einzubinden. Auch die Ergebnisse bekommen die Jugendlichen hautnah mit und können sie besser verstehen als Entscheidungen, die von Erwachsenen über sie hinweg getroffen werden (siehe 5 Phasen der Beteiligung nach W.Stange). So rücken wir die Themen der Jugendlichen in den Fokus und es entstehen Projekte, die von Jugendlichen für Jugendliche sind. Über die Selbstorganisation lernen die Jugendlichen wichtige Kompetenzen. Diese benötigen sie als Basis, um zu Partizipation in unserer Demokratie befähigt zu sein. Nicht zuletzt macht es dann auch mehr Spaß!

“Die Freude an Ehrenamt, etwas zu bewirken, die eigene Umwelt mitgestalten zu können, das war es auch, was die Gründer*innen von beWirken selbst angetrieben hat. Daher haben sie sich auf den Weg gemacht, neue Bildungsangebote zu schaffen und Jugendbeteiligung voran zu bringen, um ihre Leidenschaft mit anderen jungen Menschen zu teilen. Auch du kannst diese Vision unterstützen und im Kleinen das Große verändern.” 

Nora Hilbert Geschäftsführerin beWirken


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